Die deutsche Medizintechnik-Industrie / SPECTARIS Jahrbuch 2021/2022

42 Internationale Märkte | Ostafrika: Neue Potenziale in dynamischen Märkten für Med- und LabTech Ostafrika: Neue Potenziale in dynamischen Märkten für Med- und LabTech Exklusive Studie für Spectaris-Mitglieder D ie deutsche Medizintechnikindustrie hat in Ostafrika gute Chancen, der Konkurrenz aus China die Stirn zu bieten. Das ist eine von zahlreichen Erkenntnis- sen aus der neuen Studie des SPECTARIS-Partners East Af- rican Health Platform (EAHP). Die Studie bietet eine tief- greifende Analyse der ostafrikanischen Märkte im Bereich Medizin- und Labortechnik. Sie zeigt die zukünftig aus- sichtsreichsten Marktsegmente auf und gibt konkrete Hin- weise für den Markteinstieg. Hier ein kurzer Überblick. » Die Rahmenbedingungen Die Region Ostafrika und ihre Märkte entwickeln sich sehr dy- namisch. Die Mittelschicht wächst und schafft eine erhöhte Nach- frage nach Dienstleistungen im Gesundheitswesen. Zugleich verbessert sich die Versorgung der Bevölkerung durch den Trend zum Ausbau einer allgemeinen Krankenversicherung. Die Ge- sundheitssysteme hier sind geprägt durch noch hohe Zahlen der Infektionskrankheiten und der sich zugleich steigenden Verbrei- tung chronischer Erkrankungen. Dies gepaart mit der aktuellen globalen Pandemie kreiert zusätzliche Nachfrage nach Medizin- produkten und Labortechnologien. Die starke Abhängigkeit der Region von Importen wird auch mittelfristig Bestand haben und für Potenziale sorgen. » Deutschland ist einer der führenden Importeure in der Region Trotz starker Präsenz chinesischer Firmen haben deutsche Unter- nehmen gute Marktanteile. Bei Medizinprodukten und -techno- logien besetzt Deutschland mit 12 Prozent Importanteil den zweiten Platz. Den ersten Platz belegt China mit 32 Prozent, wobei ein Großteil der China-Importe auf sogenannte wearables/ consumable products (z. B. Schutzausrüstungen) entfällt, die aufgrund der COVID-19-Pandemie stark nachgefragt wurden. Rückenwind für Importe aus Deutschland erzeugt die hohe Nach- frage nach Diagnostik- und Labortechnik. Mit 31 Prozent ist Deutschland Hauptursprungsland in Ostafrika. Ein besonders starkes Wachstum wurde zuletzt im Bereich Reagenzien verzeich- net (30 Prozent auf 130 Mio. US-Dollar in 2020). » Tipps für den Markteinstieg Aufgrund der Hürden für den Markteinstieg besteht häufig noch eine Dominanz multinationaler Konzerne. Kleinere Unternehmen sollten sich zunächst gut mit den Beschaffungsstrukturen und Importregularien vertraut machen, lokale Vertriebspartnerschaften identifizieren sowie mögliche Lösungen für flexible Zahlungsmo- delle prüfen. Die Studie bietet hier mit länderspezifischen Infor- mationen zu Gesundheitswesen und Einkaufsstrukturen in Kenia, Tansania, Ruanda, Uganda und Sansibar einen guten Einstieg. Darüber hinaus gibt die Studie mit Einblicken in die Bereiche Regulatory Affairs, E-Health sowie E-Learning im Gesundheits- wesen Aufschluss darüber, wie künftig Lock-in-Effekte generiert werden können, – nicht zuletzt übersteigendes Interesse an der digitalen Aus- und Weiterbildung. Die Studie zum Medizintechnikmarkt in Ostafrika sowie Beglei- tinformationen erhalten SPECTARIS-Mitglieder kostenfrei und exklusiv auf Anfrage bei arbabzadah@spectaris.de . Aziza Arbabzadah Referentin Augenoptik und Regulatory Affairs, KVP Fachliche Steuerung arbabzadah@spectaris.de Über den Partner vor Ort: East African Health Platform (EAHP) » Seit fünf Jahren besteht zwischen SPECTARIS und der EAHP ein Verbandspartnerschaftsprojekt. Mit BMZ-Förderung über die sequa gGmbH unterstützt SPECTARIS mit seinem Know-how den Aufbau der EAHP als Dachverband für den Gesundheitssektor in den Ländern der East African Community (EAC, zu der Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda, Burundi und Südsudan gehören). Die in Arusha (Tansania) ansässige, gut vernetzte Organisation ist somit ein kompetenter Ansprechpartner für SPECTARIS-Mitglieder vor Ort, in einer Region mit 177 Mio. Einwohnern.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODM4MTc=