Die deutsche Medizintechnik-Industrie / SPECTARIS Jahrbuch 2022/2023

SPECTARIS Jahrbuch 2022/2023 | Medizintechnik 73 Entwicklung von mechanisch, biologisch und prozesstechnisch optimierten PMMA-Knochen- zementen (mechbio-ZEM) Einreichung des Antrags auf Begutachtung bis Ende 2022; möglicher Projektstart ab 01.04.2023; Betreiber: F.O.M.; beantragte Fördersumme: 525.000 Euro Ausführende Forschungseinrichtungen: » Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK, Berlin » Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Zersetzungsprodukte von Knochenzement können Fremdkör- perreaktionen hervorrufen, was zur Lockerung von orthopä- dischen Implantaten führen kann. Ziele von mechbio-ZEM sind die Entwicklung eines Knochenzements, der natürliche Kno- cheneigenschaften nachahmt, sowie eines prozessoptimierten Reaktors für dessen Synthese. Dazu sollen innovative Teststra- tegien entwickelt werden, die auch für zukünftige präklinische Entwicklungsprozesse nutzbar gemacht werden sollen. Eine biomechanische Optimierung und eine neuartige Kontrastie- rung des Knochenzements sollen zur Verbesserung der Pati- entensicherheit beitragen. Innenhochdruck-Umformung von Formgedächtnis- legierungen zur Herstellung funktionalisierter Hohl- profile (hydroFORM) Einreichung des Antrags auf Begutachtung bis Ende 2022; möglicher Projektstart ab 01.04.2023; Betreiber: F.O.M.; beantragte Fördersumme: 275.000 Euro Ausführende Forschungseinrichtung: » Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz Die Erschließung neuer Anwendungsmöglichkeiten komplex geformter Hohlprofilbauteile durch den Einsatz von Formge- dächtnislegierungen (FGL) mit superelastischen oder pseudo- plastischen Eigenschaften scheitert bisher an der herausfor- dernden mechanischen Bearbeitbarkeit des Materials durch Spanung und zu langen Fertigungszeiten bei abtragenden Verfahren. Projektziel ist die Entwicklung eines skalierbaren Prozesses zur temperierten Innenhochdruck-Umformung von FGL für die Herstellung komplex geformter Hohlprofilbauteile. Dies soll mithilfe einer simulationsgestützten Bauteil- und Pro- zessauslegung erreicht werden. Individuelle komplexe metallische Hohlkörper hergestellt durch thermisches Spritzen für medizinische Anwendungen (TS-HohlMed) Einreichung des Antrags auf Begutachtung bis Ende 2022; möglicher Projektstart ab 01.04.2023; Betreiber: F.O.M.; beantragte Fördersumme: 275.000 Euro Ausführende Forschungseinrichtung: » Neue Materialien Bayreuth Die dünnen Hüllrohre von Endoskopen unterliegen hohen Anforderungen an Dichtigkeit, mechanischer Stabilität und Anpassbarkeit des Querschnittsdurchmessers in Längsrich- tung, weswegen sich kleine Stückzahlen mit individualisierten Querschnittvariationen nicht wirtschaftlich herstellen lassen. Das Projektziel von TS-HohlMed ist die Entwicklung eines Ver- fahrens zur wirtschaftlichen Herstellung individueller quer- schnittsvariabler, dünnwandiger Hohlkörper für starre Endos- kope. Dazu soll ein Kunststoffinnenteil additiv gefertigt, durch metallbasiertes thermisches Spritzen beschichtet und anschlie- ßend herausgelöst werden. KI-basierte Verzugsvorhersage für Metall-Binder- Jetting (KIbaMet) Einreichung des Antrags auf Begutachtung bis Ende 2022; möglicher Projektstart ab 01.04.2023; Betreiber: F.O.M.; beantragte Fördersumme: 275.000 Euro Ausführende Forschungseinrichtung: » Fraunhofer-Einrichtung für additive Produktions- technologien IAPT, Hamburg Die Vorteile des zeit- und kosteneffizienten sowie höher auf- lösenden additiven Verfahrens des Metall-Binder-Jettings keh- ren sich aufgrund von ungleichmäßigen Schrumpfungen und Bauteilverzug während des anschließend benötigten Sinter- prozesses um. Zeitintensive und kostspielige Iterationsschlei- fen bis zu einem prozesssicheren Bauteilaufbau und die un- genügende Ausnutzbarkeit der Design-Möglichkeiten sind die Folge. Projektziel ist die Entwicklung einer Methodik zur Ana- lyse und Vorhersage des Bauteilverzugs beim Sintern von Me- tall-Binder-Jetting-Bauteilen. Dies soll mithilfe praktischer Ver- suche und einem KI-Modell gelingen. Weitere geplante Vorhaben mit Relevanz für die medizintechni- sche Industrie sowie laufende und abgeschlossene Projekte fin- den Sie unter www.forschung-fom.de/forschung/projekte-und-vorhaben. Kontaktieren Sie bei Interesse an den Forschungsprojekten und an Ihrer Einbindung in den Technologietransfer die F.O.M. unter info@forschung-fom.de . Kontakt: Dr. Markus Safaricz Forschungsvereinigung F.O.M. / SPECTARIS e. V. Tel: 030 4140 21-39 E-Mail: safaricz@forschung-fom.de

RkJQdWJsaXNoZXIy ODM4MTc=