Die deutsche Medizintechnik-Industrie / SPECTARIS Jahrbuch 2022/2023

74 Forschung & Innovation | 3D-Polymerdruck von Brillengläsern – Ink Eye » Die Herausforderung Die industrielle Herstellung optischer Komponenten erfolgt der- zeit vornehmlich durch klassische Schleif-, Polier- und Freiform- bearbeitung von gegossenen oder replizierten Glas- und Poly- merpreformen. Die Gründe hierfür sind dadurch bedingt, dass sehr geringe Toleranzen in der Konturtreue der optischen Ober- flächen und die benötigte hohe Transparenz der vollständig be- arbeiteten optischen Bauteile eingehalten werden müssen. Bei- de lassen sich zudem bisher nur mit den genannten Verfahren erzielen. Eine kostengünstige Herstellung der Optiken ist somit nur zu erzielen, wenn die Optiken einfache Geometrien aufwei- sen und in sehr hohen Stückzahlen hergestellt werden. Es zeichnet sich jedoch ein Trend zu individualisierten Optikkom- ponenten mit teilweise komplexen Geometrien für verschiedens- te Anwendungen ab. Die dieserart gestiegenen Anforderungen haben sich beispielsweise bei der Herstellung von Brillengläsern, bei der kleinste Stückzahlen bis zu einzelnen individualisierten Gläsern realisiert werden müssen, bereits durchgesetzt. Für sol- che Optiken sind die klassischen Bearbeitungsverfahren sehr kostenintensiv. Die additive Fertigung von Optiken hat das Po- tenzial, hier einen Paradigmenwechsel für die optische Industrie herbeizuführen, und im Falle von Brillengläsern auch für den lokalen Optiker. Die hohen Anforderungen an die zu realisieren- de Transparenz und Formtreue haben jedoch bisher den Einsatz der additiven Fertigung für optische Komponenten verhindert. 3D-Polymerdruck von Brillengläsern – Ink Eye » Verantwortlicher Projektbetreiber: Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (F.O.M.) » Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) » Förderprogramm: Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) » IGF-Projekt Nr.: 20750 BG » Laufzeit: 07.2019 – 12.2021 » Fördersumme: 783.920 EUR » Vorhabenbezogene Aufwendungen der Wirtschaft: 57.171 EUR » Ausführende Forschungseinrichtungen: Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Jena Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, Würzburg Projektbegleitender Ausschuss: » Carl Zeiss Meditec AG » Carl Zeiss Vision International GmbH » Deutsche Augenoptik AG » die12monate GbR KMU » Eschenbach Optik GmbH » micro resist technology GmbH KMU » Multec GmbH KMU » nanofluor GmbH KMU » Nanogate SE » Notion Systems GmbH KMU » OSA Opto Light GmbH KMU » Panta Rhei gGmbH » polyoptics GmbH KMU » Rodenstock GmbH » Silhouette AG » SPECTARIS, Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik Dr. Markus Safaricz Forschungsvereinigung F.O.M. und SPECTARIS e. V. +49 (0)30 414021-39 safaricz@forschung-fom.de Dr. Maria Lechler Forschungsvereinigung F.O.M. +49 (0)30 4140 21-50 lechler@forschung-fom.de Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Potsdam » Projektleiter: Dr. Erik Beckert, erik.beckert@iof.fraunhofer.de Projektwebseite: https://www.forschung-fom.de/forschung/projekte-und-vorhaben/d/s/Ink-Eye

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