SPECTARIS Jahrbuch 2023/2024 | Medizintechnik 27 » Reduzierung kritischer Abhängigkeiten in der iGW, Stärkung resilienter Lieferketten » Schutz des geistigen Eigentums als Voraussetzung für Innovationen Ein konkretes Ergebnis dieses Treffens war, dass man Kriterien entwickeln und definieren möchte, wann eine Technologie eine Schlüsseltechnologie ist und wie diese dann gefördert werden kann. Auch die steuerliche Forschungsförderung sowie Projektförderung sowie vergaberechtliche Aspekte wurden in diesem Zusammenhang diskutiert. » Zweites Arbeitstreffen Ende März 2023 » Stärkung der Leistungs- und Innovationsfähigkeit der iGW und speziell des Bereichs „Digital Health“ durch die Vereinheitlichung von Regeln zur Datennutzung » Zugang zu Forschungsdaten » Digital Literacy In diesem Treffen wurde betont, dass – unter Berücksichtigung ethischer Aspekte – eine Balance zwischen Datenschutz und Datennutzung gefunden werden muss. Die Verbände zeigten Zustimmung zur Digitalstrategie des BMG, die es im März 2023 vorgelegt hat, und den darin angekündigten Referentenentwürfen für ein Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen (Digitalgesetz) und ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG). Gleichzeitig wurden Bedenken hinsichtlich einer möglichen Überregulierung auf europäischer Ebene geäußert. Insgesamt zeigte der Round Table Gesundheitswirtschaft einen großen Konsens und die Bereitschaft, die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung voranzutreiben und den Zugang zu Gesundheitsdaten zu erleichtern. Die Verbände sowie die beteiligten Ressorts sind gewillt, die digitale Transformation der Gesundheitswirtschaft voranzubringen und die regulatorischen Rahmenbedingungen zu verbessern. Es wird betont, dass eine umfassende Kommunikation über die Vorteile der Digitalisierung und eine offene Diskussion mit der Gesellschaft von großer Bedeutung sind, um ein positives Mindset gegenüber digitalen Lösungen zu fördern. » Drittes Arbeitstreffen Ende Juni 2023 » Verbesserung der Standortbedingungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft in der Produktion » Reallabore und regulatorische Sandkästen als Mittel zur Simulation von Belastungsszenarien und erfolgreicher Marktteilnahme Beim dritten Arbeitstreffen ging es um die bürokratischen Genehmigungsprozesse beim Bau neuer Produktionsanlagen, die dringend beschleunigt werden müssen, aber auch um die Reduzierung strategischer Abhängigkeiten in der Produktion von z. B. Pharmaprodukten. Auch umweltpolitische Vorgaben wurden diskutiert, die zunehmend innovationshemmend sind, darunter das geplante PFAS-Verbot. Bezüglich der Erprobung neuer Behandlungsmethoden oder medizintechnischer Technologien in Reallaboren wurde allerdings klar, dass dies eher nicht im Sinne des BMG ist. Auch wenn wenig konkrete Ergebnisse oder Beschlüsse aus den Treffen hervorgegangen sind, ermöglicht das Format des Round Table Gesundheitswirtschaft einen konstruktiven und sehr wertvollen Austausch zwischen den Verbänden und politischen Entscheidungsträgern. Eine große Herausforderung dabei ist, dass das BMWK für viele der diskutierten Rahmenbedingungen der Gesundheitswirtschaft nicht das hauptverantwortliche Ressort ist. Bei den einzelnen Arbeitstreffen werden aber jeweils die Expertinnen und Experten der jeweils zuständigen Ressorts und Fachreferate hinzugezogen, was zu dem konstruktiven Dialog beiträgt. Der Round Table wird sich im Rahmen weiterer Arbeitssitzungen bis zum Ende der Legislaturperiode treffen. Damit bleibt die iGW auf jeden Fall im Bewusstsein des Wirtschaftsministeriums. Schließlich erbringt die Gesundheitswirtschaft eine größere Wertschöpfung für die deutsche Volkswirtschaft als die Automobilindustrie und das wird nunmehr durch den Round Table auch öffentlich deutlicher kommuniziert. » Round Table Gesundheitswirtschaft, 2. Arbeitssitzung Quelle: © BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie » Round Table Gesundheitswirtschaft, 3. Arbeitssitzung, Quelle: © BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie
RkJQdWJsaXNoZXIy ODM4MTc=