64 Market Access – Erstattung | Stärkung des Medizintechnikstandorts Deutschland: Fokus auf Innovationsförderung Stärkung des Medizintechnikstandorts Deutschland: Fokus auf Innovationsförderung Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung einer zuverlässigen Verfügbarkeit von Medizinprodukten und -geräten verdeutlicht. Die Branche betont die Notwendigkeit einer verbesserten Koordination aller Beteiligten, um Lieferketten aufrechtzuerhalten und akute Bedarfssituationen zu bewältigen. Um eine nachhaltige Versorgung mit Medizinprodukten sicherzustellen und einen schnellen Zugang zu diesen Produkten zu gewährleisten, müssen Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen werden, die allen Beteiligten in der Gesundheitswirtschaft Planungs- und Rechtssicherheit gewähren. Eine „Digitale Bestandsplattform für versorgungskritische Medizinprodukte und Arzneimittel“ könnte eine Möglichkeit darstellen, um die Produktverfügbarkeit zu überwachen und die Kosten für Lagerhaltung zu reduzieren. Die Branche fordert außerdem eine Reduzierung der Bürokratie und insbesondere eine ausgewogenere Medizinprodukteregulierung mit Augenmaß. Obwohl die Bedeutung der Regulierung für die Patientensicherheit anerkannt wird, wird betont, dass eine übermäßige Regulierung die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Medizintechnikindustrie beeinträchtigen kann. Insbesondere wird die Medical Device Regulation (MDR) als belastend empfunden. Die Branche empfiehlt, neue Regulierungen kritisch zu hinterfragen und bei der Implementierung und Weiterentwicklung der MDR die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu berücksichtigen. Die Branche hebt hervor, dass die Digitalisierung des Gesundheitssystems das Potenzial hat, vielfältige Vorteile für alle Beteiligten zu bringen, sofern sie richtig eingesetzt und genutzt wird. Die Medizintechnik- und In-vitro-Diagnostik-Branche spielen eine zentrale Rolle in der deutschen Gesundheitswirtschaft und ihr Beitrag zur modernen Gesundheitsversorgung ist von herausragender Bedeutung. Mit einem Umsatz von über 38 Milliarden Euro im Jahr 2022 und mehr als 160.000 Arbeitsplätzen in über 1.470 Unternehmen stellt die Medizintechnikindustrie eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft dar. Um diesen Erfolg langfristig zu sichern, ist eine gezielte Förderung durch politische Maßnahmen vonnöten. Eine der vorrangigen Empfehlungen besteht darin, die Medizintechnikindustrie als essenziellen Baustein der industriellen Gesundheitswirtschaft zu stärken. Die Branche appelliert an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ein eigenes Referat für die Medizintechnikindustrie im BMWK einzurichten, um branchenspezifische Anliegen besser vertreten zu können. Zudem wird ergänzend zum Round Table Gesundheitswirtschaft ein Medizintechnikdialog auf Bundesebene angeregt, um verlässliche Rahmenbedingungen für die Branche zu schaffen. » Die Steelco S.p.A., die seit 2017 zur Miele-Gruppe gehört, steht für höchste Effizienz- und Sicherheitsstandards in Krankenhäusern – etwa in den Auf- bereitungseinheiten für Medizinprodukte. Zum Portfolio gehören beispiels- weise Reinigungs- und Desinfektionsgeräte mit unterschiedlichsten Kapazitäten. (Foto: Steelco), Quelle: © Miele & Cie. KG Peggy Zimmermann Senior Referentin im Fachverband Medizintechnik zimmermann@spectaris.de Marcus Kuhlmann Leiter Fachverband Medizintechnik kuhlmann@spectaris.de
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