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Beratende Ingenieure ·
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2017
Namen & Nachrichten
8. RuhrGeo-Tag
Wechselwirkung Baugrund und Bauwerk
Die Fachgebiete Geotechnik der Ruhr-Universität Bochum,
der TU Dortmund, der Bergischen Universität Wuppertal und
der Universität Duisburg-Essen veranstalten am 30. März
in Essen gemeinsam zum 8. Mal den RuhrGeo-Tag. Thema
der Fachtagung, die erstmals in Zusammenarbeit mit dem
VBI-Landesverband NRW durchgeführt wird, ist die Wech
selwirkung zwischen Baugrund und Bauwerk.
Bauwerke – gleich welcher Art – sind immer mit dem Bau
grund verbunden und treten häufig mit diesem in Wechsel
wirkung. Dabei erweisen sich die Schnittstellen zwischen
Bauwerk und Baugrund, an denen sich beide gegenseitig
beeinflussen, mitunter als problematisch. Die Bearbeitung
einer solchen Bauaufgabe durch den Geotechnik-Ingenieur
und den Tragwerksplaner kann dann nicht hintereinander
sondern muss im Wechselspiel erfolgen. Nur eine gemein
same Sprache, eine zielgerichtete Kommunikation, verbun
den mit einem wechselseitigen Verständnis führen zu einer
gelungenen Bearbeitung der Bauaufgabe.
Dieser Themenstellung bei Gründungen, Baugruben sowie
Tunnelbauten widmet sich der 8. RuhrGeo-Tag. Auf der Ta
gesordnung: 12 Fachbeiträge zu Grundlagen, einschlägiger
Normung und Praxisbeispielen.
Programm und Anmeldung über
www.uni-due.de/geotechnikForschung
Bauinnovation gewinnt Zukunftspreis
Bundespräsident Joachim Gauck hat
Ende 2016 ein Team der TU Dresden
mit Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach
an der Spitze für das Projekt „Das
faszinierende Material Carbonbeton –
sparsam, schonend, schön“ mit dem
Deutschen Zukunftspreis 2016, dem
Preis des Bundespräsidenten für Tech
nik und Innovation ausgezeichnet.
Die Forscher haben den innovativen
Verbundwerkstoff maßgeblich entwi
ckelt und zur Anwendungsreife ge
bracht. An ihrem 2014 an der TU Dres
den gestarteten Forschungsprojekt
„C3 – Carbon Concrete Composite“
sind rund 140 deutsche Institute und
Unternehmen beteiligt. Es soll den
Vorsprung Deutschlands bei der Erfor
schung von Grundlagen und Anwen
dungen des revolutionären Baumate
rials festigen und ausbauen.
Weltweit nutzt die Bauindustrie jähr
lich rund 160 Mio. t Stahl zur Beweh
rung von Stahlbeton, in Deutschland
beträgt der Jahresbedarf 4 Mio. t. Ein
Großteil davon könne künftig durch
Carbonbeton ersetzt werden – bei
der Reparatur älterer Bauwerke und
bei Neubauten. Da die korrosionsfes
ten Kohlenstofffasern deutlich leich
Zukunftspreisträger Prof. Curbach (Mitte) mit seinen Partnern Prof. Chokri Cherif (r.) und
Prof. Peter Offermann (l).
ter als Stahl sind, erlauben sie viel
schlankere Bauteile. Das senkt den
Rohstoff- und Energiebedarf und da
mit den CO
2
-Ausstoß auf die Hälfte.
Zudem lassen sich damit filigrane und
außergewöhnlich designte Bauwerke
realisieren, deren Lebensdauer die
von Stahlbeton-Bauten weit übertrifft.
Zum Ausbessern maroder Gebäude
wird Carbonbeton seit 2006 verwen
det, auch erste neue Bauwerke aus
dem Material gibt es bereits.
Foto: Ansgar Pudenz